Wednesday, August 19, 2009

3-Tage-Tour - 3. Etappe: Kronau - Trebur

Freitag, 14. August 2009

Nach einer wundervoll leisen, erholsamen Nacht klingelte der Wecker dann um halb 8. Für halb neuen hatten wir das Frühstück bestellt und da wir ja beim letzten Mal keine bekamen (da die Besitzerin am damaligen Morgen nicht da war) waren wir natürlich schon sehr gespannt darauf was es wohl gäbe. Natürlich hätte ich mir ein Müsli gewünscht, aber natürlich gab es das nicht. Aber wer sagt schon zu Vollkornbrot, weißen Brötchen, Butter und Marmelade, Wurst und Käse, dazu einen Orangensaft und Kaffee bzw. Tee, NEIN, will ich nicht? Ich natürlich nicht :-) Während des Frühstücks unterhielten wir uns noch mit der Wirtin.. die selbst in ein paar Tagen mit dem Rennrad von Frankfurt nach Berlin fahren wollte und dabei geplante Tages-km zwischen 140 und 160 hatte... das nenn ich ne Leistung. Und hierfür wartete sie noch auf einen Anhänger, denn auf dem Rennrad ist das mit dem Gepäck so eine Sache... wenn wir das nächste mal dort sind werde ich sie auf jeden Fall nach Ihrer Tour fragen...

Satt haben wir dann unsere Räder bepackt, Essen für die Fahrt hatten wir uns schon Tags zuvor besorgt, also hätten wir gleich losfahren können, aber nein... Rene hatte seine Mineraldrinks schon am Abend zuvor getrunken und musste unbedingt noch neue kaufen. Naja. Das sich natürlich alles verspätete kamen wir erst um halb 10 statt der geplanten 9 los... was ich natürlich hinsichtlich der berechneten Tages-km nicht so dolle fand...zumal wir beim letzten Mal nachts um 10 in Trebur ankamen... bei nun früher einsetzender Dunkelheit keine so tolle Aussicht... aber wir haben ja Urlaub... :-)

Aus Kronau raus fanden wir natürlich sofort unseren Weg, jetzt hieß es erst mal nach St. Leon-Rot fahren... das muss ein Bonzenort sein... zumindest siehts so aus wenn man mit dem Rad erst mal am riesigen Golfplatz vorbeifährt, dann der Sportplatz von St.Leon und daraufhin der örtliche Reiterhof folgt... Doch dann kommt gleich die Ernüchterung, denn St. Leon liegt direkt an der Autobahn. Und zwar fährt man da unter der Autobahn durch, sprich die führt über den Ort drüber. Da haben sie die Architekten sicherlich was bei gedacht *lol*

Wie dem auch sei... den glücklich waren wir den Ort überhaupt erreicht zu haben, denn beim letzten Mal hatte Rene nach satten 3,5 km schon einen Platten und das hielt uns natürlich auch. Zum einen bis der Schlauch gewechselt ist, zum anderen kann der mit einer kleinen Pumpe natürlich nur notdürftig aufgepumpt werden... also auf zum nächsten Radladen. Der war natürlich in Rot und nicht in St.Leon und das waren dann nochmal ein paar Schleich-km.

Zurück zur dieser Tour. Durch die Verwirrungen der letzten Tour wusste Rene natürlich nimmer wo lang... aber dafür hat er ja mich und meinen super Orientierungssinn *prahl*

Von St.Leon aus gings dann nach Reilingen und von dort in den Westen nach Neulußheim und Altlußheim... diese Orte hinter uns gelassen immer weiter den Schildern nach Speyer nach... noch ca. 5 km am Rhein entlang (wobei man den nicht sieht da er hinter den bealdeten Auen verborgen liegt) darf man dann über die große Rheinbrück nach Speyer fahren... da wir noch keine Pause benötigten und wir ja beim letzten Mal schon den Dom besichtigt hatten fuhren wir gleich den Schildern nach weiter nach Ludwigshafen.

Aus Speyer raus fährt man dann am Rhein entlang... den man aber nicht sieht da er hinter einem Damm liegt und dazwischen eine stark befahrene Straße liegt. Macht also überhaupt keinen Spaß dort zu fahren... bloß weg hier!!!!

Dummerweise gabs dann auf dem Radweg auch noch eine Baustelle und wir mussten einen Umweg fahren. Der ging ein paar Meter durchs Industriegebiet und dann waren wir auf freiem Feld... an Baggerseen und durch einen Reiterhof durch... und siehe da... so dumm war der Weg gar nicht... der war viel schöner *freu*

Zurück auf dem Radweg, der mittlerweile diese Straße verlassen hatte und nur noch am Rhein bzw. dessen Damm entlang führte... allet grün... ganz wundervoll :-)

Viel zu erzählen gibts da nicht... es geht halt immer weiter und weiter bis man dann in Ludwigshafen ankommt. So wenn man diese hübschhäßliche Stadt nicht anschauen will folgt man am besten nicht dem Schild nach LU-Zentrum sondern fährt folgt dem Schild Richtung Worms - 31km oder so ähnlich... Da wird man dann in den Randbezirken und durch einen riesigen Wald geführt... da wars dann angenehm kühl und auch viel schöner zu fahren... denn langsam wurde die Sonne dann doch immer wärmer... aber eigentlich genau richtig um zu radeln... nicht zu heiß und nicht zu kalt :-)

Was auch ganz nett ist... jetzt bin ich schon zweimal durch Oggersheim gefahren... Ich kann mir ja immer schlecht merken wo welche Orte sind... aber wenn man mal selbst dort hingeradelt ist dann kann man sich das schon merken... wer kommt denn aus Oggersheim?

Nundenn weiter gehts... an den großen Industrien vorbei und dann landet man irgendwann wieder am Rhein. Nun ist es auch nicht mehr allzuweit bis Worms. Und auf die Stadt hab ich mich schon gefreut. Denn beim letzten Mal hatte ich mir ja kurz den Dom von Speyer angeschaut, diesesmal wollte ich den von Worms sehen. Mei und richtig schön wenn man den Weg schon kennt und weiß wo man abbiegen muss damit man zum Dom kommt. Aber da wir sehr hungrig in Worms ankamen sind wir erst mal auf Nahrungssuche durch die Fußgängerzone gefahren und bei einem American Cafe fündig geworden. Da gabs wieder schönen Salat zu essen und nach ner Stunde Pause gings kurz zum Hussel (ich brauche Pralinen und ich liebe ja Trüffelpralinen und die vom Hussel sind halt doch superlecker *schleck*) und dann zurück zum Dom.

So, man könnte ja glauben da fahr ich schnell hin und schreite durch das Portal. Ja, Pustekuchen. Find mal das Portal. Jetzt sind natürlich im August die Wormser Festspiele und da war total viel abgerieglt so dass wir erst mal komplett um den Dom gefahren sind bis wir einen Eingang gefunden haben. Rene war so lieb und hat draußen auf die Räder aufgepasst während ich dan beeindruckt von der Baukunst mit riesigen Augen durch den Dom spaziert bin. Der Dom ist wie ja auch der Mainzer und der Speyer Dom nicht verputzt oder bemalt. Sprich was man dort sehen kann sind Altäre, Bilder und Figuren bzw. Steinreliefe. Und die Reliefbögen im Wormser Dom sind mal echt heftig. Das jemand sowas aus diesem harten Material so kunstvoll raushauen kann, Hut ab.

Nundenn, genug Kunst... wir haben noch ein paar kms vor uns, also raus aus Worms. Jetzt hatte Rene die gloreiche Idee wir könnten doch uns das Geld für die Fähre sparen und hier gleich über die Brücke auf die andere Seite des Rheins und dort entlang fahren. Ja warum nicht... sieht man mal was anderes, wir ja auf Dauer sonst langweilig... ja von wegen. Zum Einen war ich ja schon nicht so gut gelaunt da mein Naviakku die Stromversorgung eingestellt hatte und ich ja doch ein bischen der KmJunkie bin und jetzt keine Aufzeichnung von der Tour habe... dann wussten wir nicht so recht wo wir aus Worms rausmüssen um zur Brücke zu kommen und hatten dann auch unseren kleinen Disput. Da dann die Brücke ne einzige größenwahnsinnige Baustelle ist und nicht so einfach ersichtlich war wo wir rüberkommen war das nicht unbedingt ein Stimmungsaufheller... Naja. nach geschätzen 15 min war das Thema aber erledigt und wir waren auf dem richtigen Weg in den Norden.

Wenn man jetzt richtig im Sinne der Richtung interpretiert dann ja. Aber ich war hier völlig fehl am Platz. Ich hätte mal meinen Radführer lesen sollen :-( Wir fuhren da so und plötzlich waren wir nur noch auf Betonplatten unterwegs. Die sind so ungefähr 3m lang und dann kommt immer eine Fuge... Jetzt hat ja so ein Fahrrad zwei Räder, sprich man fährt zweimal über so eine Fuge und jedesmal machts Klack. Jetzt stellt Euch mal vor wie dass ist wenn man dann so mit 18km oder so (Tacho hatte ich ja keinen mehr) fährt und ständig ein klack-klack, klack-klack, klack-klack usw. hört. und das sekündlich... Jetzt war ja meine Laune eh schon im Keller und man könnte meinen schlechter gehts nicht mehr. Aber wenn ihr Rene fragt dann kann er Euch sicher bestätigen dass es noch schlechter geht. Ich saß gewiß noch nie brüllend vor Wut auf dem Rad, aber da schon... und ich hätte auch beim stärksten Gegenwind mein Fahrrad noch nicht in den Wald geworfen und hätte mich einfach schmollend an den Wegesrad gesetzt... neeee, natürlich nicht. Aber da schon. Da hatte ich zum ersten Mal in meinem noch jungen Radlerleben das Gefühl Fahrradfahren wirklich zu hassen... So. Aber was kommt dazu. Linkerhand hatten wir immernur den Deich. Man sieht also den doofen Rhein gar nicht und rechterhand war eigentlich immer nur Wald. Toll.... eine Tortourtour im Korridor *args* Und das schlimme ist man weiß gar nicht wann das jemals aufhören wird... Sagt man nicht die Hoffnung stirbt zuletzt? Die war nach spätestens 2km schon längst im Krematorium.

Als das dann endlich vorbei war und wir beim Supermarkt noch was zu trinken kaufen hab ich dann mal meinen Bikeline rausgezogen. Dort stand dann dazu folgendes drinnen:

Tipp: wer dem auf die Dauer nervigen Klack-klack der Betonplattenfugen entgehen möchte kann für die nächsten gut 16 Kilomenter, die es bis hinter Groß-Rohrheim immer am Damm entlanggeht, auch meist oben auf deisem entlangradeln. Der dortige Schotterpfad eröffnet auch Ausblicke in die flache Landschaft beiderseits...

So, also wieder was gelernt. Nicht nur so ein Dingens mitschleppen, sonder das Dingens auch lesen!!!!! Und noch ne Anmerkung. Falls das jetzt alles zu überzogen klingt. Rene meinte dass ihn das gar nicht nervte. Da fuhren ja auch einige Leute freiwillig Rad die so aussahen als ob sie aus der Gegend sind. Aber wenn das ja sogar im Bikeline drinnensteht!!!!!! Ich fühl mich im Recht ;-)

Nundenn. Danach ist nimmer so viel Aufregendes passiert. Die Wege waren besser und ich war heilfroh als wir endlich in Trebur Abends um acht vom Rad steigen durften. Das klack-klack war einfach zu doof.

Highlight des Tages: Geklaute Radischen vom Feld :-) und der Wormser Dom und dann meine Trüffel. Und dann natürlich auch der km-Stand. Rene hatte seinen Tacho ja immer mitlaufen. Insgesamt waren das nun in den letzten drei Tagen 301 km von Pfäffingen nach Trebur und dies bedeutet für die heutige Etappe 136km!!!!! Mein persönlicher Rekord und Renes natürlich auch :-)

Und finales Fazit, man kann auch im Trebur ankommen ohne dass man danach krank ist und mit 40 Grad Fieber das Bett hüten muss...

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